Freitag, 22. Februar 2008

Musik fürs Fernweh: Yeasayer "All Hour Cymbals"



Um ein Zitat von Peter Handke abzuwandeln: ein guter Song sollte sein, als ob man auf eine Lichtung tritt, und tatsächlich fühlt sich die Musik von Yeasayer ein bisschen so an: ihre Songs schweifen in die Ferne, sind schön und entrückt. Oder tritt man in einen Tempel? Yeasayer sind schon auch ein bisschen esoterisch, haben die Hippie- Musik genauso in sich aufgesogen wie die Weltmusik, und ich will nicht ausschließen, dass in ihrem Proberaum manchmal Räucherkerzen brennen. Sie verbinden afrikanische Perkussion mit osteuropäischen Melodien, mixen arabische Klänge mit Gospel, auch in Indien müssen sie schon mal vorbeigeschaut haben. Über allem schwebt der amerikanische Rock der 60er bis 80er Jahre, mit Falsett- Stimme, mehrstimmigen Satzgesängen und bittersüßen Harmonien. Das ist Musik, um unterwegs zu sein: es gibt sie also noch, jene Bands, die Lust machen einen alten Minivan zu kaufen und irgendwohin aufzubrechen, ohne Landkarte und Zeitplan. Allerdings sind Yeasayer auch clever genug, auf ihrem Trip zu den Sternen einen Zwischenstop einzulegen, um irgendwo da draußen auf ihr eigenes Werk herunterzuschauen und sich ein wenig lustig zu machen:


Yeah Yeah we can all grab at the chance and be handsome farmers,
Yeah you can have twenty one sons and be blood when they marry my daughters,
And the pain that we left at the station will stay in a jar behind us.
We can pickle the pain into blue ribbon winners at county contests.


Auf der Band- Homepage können die Songs "2080" und "Sunrise" kostenlos heruntergeladen werden, und die Myspace- Seite bietet vier Songs zum Probehören:

http://www.yeasayer.net/downloads.html

http://www.myspace.com/yeasayer