Dass ich nun lache: wegen der Frau, die ängstlich
ihren Hals verdreht, auch wegen dem Kind, das gellend
in den Hof schreit, auch wegen der Schritte
auf der Treppe, dass ich mich
wundere: wegen der geplatzten Adern
unter deinen Augen, dass ich nun würgen muss, mich
schüttele und krümme, dass ich verkrampfe,
zusammenzucke, dass ich all das: die alte Frau
am Fenster, mit ihren Brüsten auf dem Sims mit ihren
Schweinsaugen, den dreckigen Hof voll Krempel
und Mondschein, auch die Kinder, die längst
im Bett sein müssten und noch Fußball spielen,
auch jenen Schuh, der ohne Besitzer
neben dem Gerüst liegt, auch die Feiernden
im Park, auch die matt glimmenden
Straßenlaternen und Lampions, auch die Frau
im cremefarbenen Kleid, mit einem Finger
gegen die Stirn tippend, die laute Musik
aus den Boxen, die Notstromaggregate
unten auf der Party, auch die Tische, wackelig
und festlich geschmückt, auch die Holzbänke, auch
die Bierflaschen, die rostroten Stangen
der Schaukel, den Jungen mit Rucksack
an der rechten Schulter, die Fahrräder
in den Hauseingängen, die Klappstühle und
Wäscheleinen, die alte Katze, die dreibeinig
durchs Gras streicht, auch die tief inhalierten
Zigaretten, die lockeren Hüften der Tanzenden,
das Krächzen des dicken Mannes, das Mädchen
mit verfilztem Haar im Nachthemd, auch
das Maklerbüro gegenüber, das immer noch
leer steht, die Slogan an den voll gesprühten
Wänden: „Thüringen, hier stinkt es
nach Roster!“, die cremefarbenen Cocktails, auch
das Zittern der Hausspinnen am Sims, und auch
Dich meine Liebe, dass ich all das nun
laut auslache: es sei mir verziehen.